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Meine Geschichte zur Auflösung meines Elternhauses

Achtsam den Nachlass auflösen Teil 4

Kleine Geschichten am Rande.

Wenn es mehr ist, als nur ein bisschen Zeug, dann musst du groß denken. In unserem Fall sehr groß. Wie wir die Flächen doch noch leer bekommen haben und welche Geschichten uns dabei begegnet sind, das erzähle ich dir jetzt.

Mit dem Garage Sale sind viele kleine Dinge weggegangen, Trödel eben. Viele Gespräche mit früheren Bekannten und Freunden meiner Eltern entstanden. Manch einer konnte auf diese Weise Abschied nehmen, nochmals eine alte Geschichte erzählen. Gleichzeitig war es recht stressig, den Überblick zu behalten, die vielen Fragen zu beantworten und die Preise zu verhandeln. 
Im Ergebnis waren nicht so viele Dinge vom Hof gegangen, wie wir uns gewünscht hatten. Vor allem die Baustoffe waren noch fast alle da: über 40 Holzbalken, weit über 100 Bretter, mehrere hundert Ziegelsteine, unzählige Holzleisten und, und, und. Alles in der oberen Etage der Scheune untergebracht. Wenn diese Dinge einen Besitzer finden sollten, dann mussten sie sortiert und gut fotografiert werden. Also musste alles ins mittlerweile freigeräumte Erdgeschoss der Scheune gebracht werden.

Erste Interessenten meldeten sich für 3 Balken, 5 Bretter und so weiter. Wir haben schnell verstanden, dass es Mindestabnahmen brauchte, damit die Dinge bald vom Hof kommen. Eine weitere Bedingung war es, dass die Menschen die Sachen selbst abholen. Versand von Baustoffen war für uns keine Option. 

Dann kam der erste Interessent für Balken auf den Hof gefahren. Er konnte kaum fassen, was hier alles noch zum Verkauf stand. Wir erfuhren, dass er mit Freunden eine Wette laufen hatte, bei der er versprach, ein Gartenhaus für unter €5.000 zu bauen. Eine geniale Idee, der wir mit unseren Angeboten gerne zur Umsetzung verholfen haben.

Ein anderes Mal, wir waren gerade beim Sonntagsfrühstück, kam ein Motorrad rasant auf den Hof gefahren. Ein Mann stieg ab und fragte, was es denn hier Wertvolles zu verkaufen gäbe. Nachdem er das vierte Mal sagte, das sei alles nichts wert hier und alles mögliche anfasste und wieder hinwarf, durfte er dann auch gerne wieder gehen.

Immer wieder hatten wir aus allen Ecken Metall ans Tageslicht befördert und auf dem Hof vorsortiert. Nun schien es an der Zeit, einen Container für den Schrott zu bestellen, denn langsam wurde es eng. Als dieser dann auf dem Hof stand und wir uns noch fragten, wie lange es wohl dauern würde, das  ganze schwere Metall in den Container zu packen, passierte etwas Magisches. Immer mehr Menschen kamen teils zufällig, teils neugierig schauend vorbei und halfen uns spontan beim Beladen. Am Ende waren wir mehr als 10 Menschen und der Container war 3 Stunden später rappelvoll. Ein voller Erfolg, als wir später die Erlöse auf der Schrottrechnung und den leeren Hof sahen.

Langsam leerten sich die Räume und zeigten ein ganz anderes Bild. Eines, das ich so noch nie gesehen hatte, an diesem Ort – Platz, Leere. Auf der Scheune schien ein Sonnenstrahl durch das Dach hinein. In ihm tanzten kleine Staubpartikel. Die wenigen Dinge, die noch zu sehen waren, blieben für ein Upcycling-Projekt der neuen Hausbesitzer da. Wir haben sie in den Ausräumprozess integriert, damit sie bereits eine erste Verbindung mit ihrem neuen Zuhause und den Nachbarn aufnehmen konnten. Auch war es dadurch für sie einfacher zu entscheiden, was sie gern übernehmen wollen. Auch das hat unsere Aufräumaktion entlastet.
 
Wie es weiterging, das erfährst du im nächsten Blog-Beitrag…

 

Wie würdest du solch ein Projekt abschließen? Würdest du feiern? Würdest du einfach zuschließen und gehen?

Herzliche Grüße

Dirk Brueckner

Über den Autor

Dirk Brueckner