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Die Kraft der Ordnung entdecken

OrdnungsMagie

Artikel: Ginkgo Magazin 05/06 2025, S. 18 - 19 (Autor: Dirk Brueckner)

Ordnung verbinden viele Menschen mit dem Aufräumen müssen. Unmut macht sich breit, dann verschiebt es sich viel leichter auf morgen oder besser nächste Woche. Kündigt sich dann unverhofft die Verwandtschaft an, ist die Hektik groß und alles wird schnell noch irgendwo hin geräumt.

Erfahre in diesem Artikel, was Ordnung noch sein kann, jenseits unserer erlernten Muster und Vorurteile.

Ordnung scheint ein emotionales Thema zu sein und schiebt sich damit mitten in unser Dasein hinein. Verhaltensmuster, Glaubenssätze, Konflikte. Früher waren es vielleicht die Eltern, heute sind es die Mitbewohner, Lebenspartner oder Kinder, mit denen die immergleichen Themen hitzig werden.

Abseits dieser immergleichen Unordnungsdramen, so heißt es, existiere eine Welt, in der das Leben sich leichter anfühle, in der sich Frieden breitmache, in der die Menschen anders seien – gelassener, kraftvoller, lebendiger, liebevoller. Manche sagen, es sei eine magische Welt, in der die Dinge mit einer sonderbaren Leichtigkeit umgeben sind. Eine Welt, in der eine Langsamkeit herrscht, die unglaublich viel entstehen lässt. Diese Welt scheint durchzogen von einer Kraft, die Menschen und Dinge in Einheit  bringt, um gemeinsam Unglaubliches entstehen zu lassen. Es heißt, wer diese Kraft erwecken kann, der hätte die Fähigkeit Entstehen zu lassen, zu wandeln – oder gar zu zaubern?

“Was steckt hinter dieser Kraft? Wie gelange ich in diese Welt?”, fragst du. Nun, ich kann dir sagen, was ich dazu weiß. Auf den Weg musst du dich selbst machen. 
“Auf welchen Weg?”, fragst du. 
Ich glaube, es ist der Weg, der entsteht, wenn du ihn gehst.
“Erzähle mir davon.”

Soviel ich weiß, handelt es sich um eine Verbindung von innerer und äußerer Ordnung. Es muss wohl eine Art Resonanz entstehen, mit der sich die innere und äußere Ordnung gegenseitig verstärken.
“Verstehe ich nicht."
Die meisten Menschen räumen im Außen auf: ihre Wohnung, das Büro, die Werkstatt. Schon bald ist alles wieder wie vorher. 
“Das kenne ich!”
Nun, es heißt, als erstes müsse man in sich hineinschauen, seine innere Ordnungsstruktur entdecken und die Kräfte und Mechanismen, die immer wieder Durcheinander erzeugen.
“Und wie finde ich die?”
Es sind Anteile von dir, die du dann entdeckst, wenn du deinem Verhalten, deinem Tun auf die Schliche kommst. Wenn du zum Beispiel die Kaffeetasse stehen lässt, den Schreibtisch nicht leer räumst, der Müll überläuft. Warum geschieht das? Wem nutzt es, in dir? Wer macht das?
Wenn du bereit bist, diesen Anteilen zu begegnen, dann bist du bereits auf dem Weg in diese Welt, in der du diese außergewöhnliche Kraft finden kannst.
“Und was brauche ich noch, um dahin zu kommen?”

Geduld, brauchst du. Denn eine funktionierende Ordnung im Außen zu erschaffen bedeutet, die Hindernisse zu erkennen, die sich dir bei der gemeinsamen Arbeit mit den Dingen in den Weg stellen. Wie muss ein Zuhause für deinen Laptop aussehen, damit der dir mit seinem vollen Potential dienen kann? Wie das Zuhause der Töpfe in der Küche, der Putzmittel oder der Werkzeuge?
“Also ein Zuhause für jedes Ding schaffen?”
Ja, genau so.

Dann kommt das Wichtigste und das Schwerste, das dir auf dem Weg in diese Welt begegnet. 
“Was denn?”
Es ist deine Art zu tun. Wie machst du das, was du machst? Bist du mit deinem Körper, deinem Geist und den Dingen, die dir bei der Arbeit helfen im vollen Potential anwesend? Kommt im Moment des Erschaffens alles zusammen, weil nichts im Weg ist, keine anderen Gedanken, kein zu kurzes Kabel, keine anderen Sachen, die im Weg stehen?
Ist der Ort des Erschaffens frei für das Erschaffen, jetzt, in diesem Moment? Und, bist du bereit für das Erschaffen, in diesem Moment?
“Da wird mir ja schwindlig. Keine Ahnung, ich mach halt, wie es kommt.”
Und warum machst du es? Für das Ergebnis? Für das fertig werden? Oder weil es halt gemacht werden muss?

“Wie weit ist es denn noch, bis zu dieser Welt?”
Was du bereits kennengelernt hast, sind vier Tore, deren Schlüssel du mit dem Erfüllen dieser Aufgaben bekommst. Was du noch brauchst, sind vier Tugenden, die dich auf deinem Weg halten, dir helfen, dass du dich nicht verirrst.

“Lass hören. Was für Tugenden?”
Als erstes braucht es den Fokus. Er hält sich auf dem Weg, gibt dir Orientierung. Jedoch musst du aufpassen, das diese Orientierung, dieser Leuchtturm dir nicht wichtiger wird, als der Weg dorthin. Es ist nur der Leuchtturm, nicht dein Erschaffen, nicht dein Ergebnis.

Dann braucht es Klarheit. Mit der Klarheit kannst du all das ablegen, was du auf deinem Weg jetzt nicht brauchst. Du lässt viele Dinge los denn wenig ist genug.
“Also muss ich auch bereit sein, das loszulassen, was mir lieb geworden ist?”
Manchmal schon, wenn es dir auf deinem Weg nicht mehr dient.

Dann brauchst du auf deinem Weg immer wieder ein liebevolles NEIN. Das scheint wohl besonders schwer zu sein, wurde mir berichtet. Grenzen setzen ohne abzulehnen, das ist wohl so schwierig. 
“Hää? Jetzt verstehe ich so gar nichts mehr.”
 Es gibt da einen Unterschied zwischen einem NEIN, das gegen den Menschen gerichtet ist, und einem NEIN, das ein bestimmtes Verhalten dieses Menschen begrenzt. Genau das brauchst es, sonst stellt sich dieser Mensch immer wieder in den Weg und verhindert so dein weiterkommen.

Und dann brauchst es noch Vertrauen. Keiner weiß, wie lang der Weg ist. Für jeden, der ihn geht, ist er ganz individuell lang. 

“Und dann kommt diese Kraft? Dann bin ich in dieser Welt?”
Soviel ich weiß, wird diese Kraft schon auf dem Weg. Irgendwann ist sie dann spürbar. Es soll ein wirklich schöner Moment großer Freude sein, wenn sich diese Kraft der Ordnung das erste Mal zeigt.
“Wie fühlt sich das an?”
Leicht. Wie ein Schweben durch den Raum. Oder besser, wie ein Tanzen. Dein Tun wird für Momente ganz einfach. Das Tun fließt ineinander, ein Flow entsteht.
“Und dann bin ich in dieser Welt?”

Noch nicht ganz. Diese Momente musst du ausdehnen, dadurch, dass du die innere Ordnung und die äußere Ordnung immer stärker miteinander verbindest. Du musst dich Kennenlernen und das, was du für dein Tun brauchst immer mehr in sein volles Potential bringen.
“Wie geht das denn?”
Die Dinge brauchen Pflege. Sie brauchen ein Zuhause, aus dem heraus sie sofort greifbar und nutzbar sind. Das Wegräumen geht fast von selbst. 
In einem solchen Tun erweckst du diese Kraft immer mehr. Du gestaltest den Alltag und arbeitest ihn nicht einfach ab.

Und dann, irgendwann soll sich wohl diese andere Welt zeigen. Sie erscheint eher, als dass du irgendwo ankommst. 
“Wie weiß ich das denn?”
Ereignisse treten auf, die dein Tun unterstützen. Menschen sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Du bekommst Informationen, dann, wenn du sie brauchst. So fängt es an. Und nach und nach, fängt sich an dein Leben zu wandeln. 
Dein Tun wird so kraftvoll, dass es sich für andere Menschen wie Zauberei anfühlt. Daher sprechen auch Einige, die es erlebt haben von der so genannten Ordnungsmagie und bezeichnen diese Kraft, die Kraft der Ordnung.

Macht das Sinn für dich?
“Frag mich das morgen nochmal.”

Herzliche Grüße

Dirk Brueckner

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Dirk Brueckner